Bei der Gepäckaufgabe am internationalen Mailänder Flughafen Malpensa wurden wir sehr freundlich von gut Englisch sprechenden Personen empfangen. Was für eine Wohltat! Die Person am Schalter war sehr aufmerksam und gab uns eine Prio-Markierung auf unsere Bordkarten. Sofort machten wir uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle.
Nachdem wir dort durch waren, stellten wir fest, dass unser Flug Verspätung hatte. Ironie des Schicksals, nachdem wir mit der Befürchtung des Zuspätkommens ein Taxi zum Flughafen genommen hatten! Zuerst sollten es nur 20 Minuten sein, was hinsichtlich unserer Umstiegszeit von etwas mehr als einer Stunde in München kein großes Problem darstellen würde. Nach kurzer Wartezeit wurden daraus allerdings 45 Minuten. Nun wurden wir doch wieder nervös, freuten uns aber darauf, immerhin schon in Deutschland anzukommen. Zur Not würden wir einen ICE nach Leipzig nehmen.
Mit fast einer Stunde Verspätung hob das Flugzeug in Richtung München ab. Wir erhielten während des Fluges die Information, dass beim Tower in München bereits Bescheid gegeben wurde, dass auf umsteigende Fluggäste gewartet werden sollte, falls möglich. Wir erfuhren auch schon die Nummer des Gates, zu dem wir uns für den Anschlussflug begeben mussten. Wir ahnten Schlimmes, denn wir sollten an Gate 04 ankommen und mussten zu Gate 43 (oder so ähnlich, jedenfalls ein weiter Weg). Als wir in München gelandet waren, kam uns die Fahrt zum Ankunftsgate ewig vor.
Als endlich die Türen geöffnet wurden, standen wir anders als sonst schon im Gang, um schnell aus dem Flieger zu kommen. Normalerweise warten wir, bis die meisten anderen Fluggäste ausgestiegen sind, damit wir ganz in Ruhe machen können. Kaum, dass die Tür offen war, rief ein Flughafenmitarbeiter „Leipzig, zweimal Leipzig?!“ Das waren wir! Wir wurden hektisch, aber freundlich in Empfang genommen und der Mann lotste uns zu einem Aufzug, der nur mit einem Schlüssel zu bedienen war. Er sagte, dass er auf uns gewartet habe und uns jetzt direkt zum Flugzeug brächte.
Der Mann hatte so gute Laune und war dermaßen zuversichtlich, dass er uns pünktlich in unseren Flieger bringen würde, dass es total ansteckend war. Wir fuhren nach unten, kamen am Ausgang zum Rollfeld an und stiegen mit dem Mitarbeiter in einen kleinen Bus. Der Mann entschuldigte sich ständig für die Hektik. Er wusste ja nicht, dass für Tim solche Abenteuer immer sehr amüsant waren und, dass wir sowas Ähnliches schon in Potsdam erlebt hatten. Im Bus ging es in der höchstmöglichen Geschwindigkeit quer über das Rollfeld und per Funk erledigte der Fahrer noch das Boarding. Wir fühlten uns wie in einem James Bond Film! Zwischendurch war sogar eine ganz schön heftige Bremsung notwendig, als uns ein Gepäcktransport querte. Der Mann war immer noch gut gelaunt und fragte sich laut, ob an diesem Tag der Verkehr am Flughafen tatsächlich stärker als sonst wäre oder, ob ihm das nur so vorkäme. Nach minutenlanger Fahrt kam wir endlich am Flugzeug an, bedankten uns tausend Mal und stiegen ein. Alle Blicke waren auf uns gerichtet.
Nun fehlte nur noch, dass wir sagten: „Alles klar, die VIP‘s sind da. Wir können jetzt abfliegen.“ Wir verkniffen uns natürlich diesen Kommentar, suchten unsere Plätze und sanken erleichtert in die Sitze. Aber jetzt drehten sich unsere Gedanken um unser Gepäck. Wir konnten uns nicht vorstellen, dass es in den wenigen Minuten möglich gewesen war, unsere Koffer herauszusuchen und zum Flieger zu bringen.
Und es war dann auch so, dass unser Gepäck nicht mit uns in Leipzig ankam. Das klärten wir aber schnell mit dem Service am Flughafen und erhielten unsere Koffer jeweils einen Tag später per Boten. Wir fanden das gar nicht so schlimm, denn wir mussten nun unser Gepäck nicht selbst nach Hause schleppen.
An diesen Trip nach Mailand, und im Besonderen dessen Ende, werde ich mich wohl noch lange erinnern. Für Mai 2023 hatten wir eine Reise nach Zypern geplant und fanden bei der Buchung einen Flug mit ca. 30 Minuten Umstiegszeit. So großartig die Fahrt über das Rollfeld des Münchener Flughafens auch war, haben wir uns doch für einen anderen Flug entschieden mit mehr als zwei Stunden Aufenthalt. Da diese Reise nach Zypern nun schon hinter uns liegt, kann ich sagen: es hat alles perfekt geklappt!
Langweilig wird es mit Tim so oder so nicht. Ich freue mich auf weitere tolle Erlebnisse!
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