In der letzten Zeit war es ruhig hier im Blog, weshalb ich einmal ein Update geben möchte. Den neuesten Beitrag von mir gibt es mal wieder über das Medium Radio. Hier kann die Sendung von Radio Blau nachgehört werden:
https://www.mixcloud.com/Tipkin/sexarbeit-die-iii/
In der Sendung wird Einiges angesprochen, was mich davon abgehalten hat, etwas für den Blog zu schreiben. Es ist ja bekannt, dass ich mich auch politisch engagiere, z. B. für den BesD e. V. Anfang des Jahres wurde in Leipzig eine weitere Gruppe gegründet, in der ich ebenfalls aktiv bin. Der Arbeitskreis Sexarbeit in Leipzig wurde hauptsächlich von Sozialarbeiter*innen initiiert, die unter Anderem bei der Stadt Leipzig arbeiten oder auch bei anderen Trägern, die im näheren oder weiteren Sinne mit Sexarbeiter*innen zu tun haben. Bisher haben wir uns dreimal getroffen und es wurden einige Unter-Arbeitsgruppen gegründet. Ein großes Ziel ist, ein Konzept für eine Fachberatungsstelle für Sexarbeiter*innen zu erstellen und dann bestenfalls einen Träger zu finden, der eine solche eröffnet. In ganz Sachsen gibt es nämlich keine Fachberatungsstelle, an die sich meine Kolleg*innen oder noch-nicht-Kolleg*innen wenden können, um ihre Anliegen, die mit der Tätigkeit im Sexdienstleistungssektor zusammenhängen, anzusprechen und zu klären.
Außerdem gibt es seit Mai das Sexarbeiter*innen-Frühstück, bei dem sich Kolleg*innen in einem geschützten Rahmen miteinander austauschen können. Die Idee hatten zwei befreundete Kolleginnen und ich. Wir wünschten uns schon lange eine Möglichkeit, mit anderen Kolleg*innen in Kontakt zu kommen und sind nun sehr froh, dass es gut angelaufen ist. Wir haben dort auch die Möglichkeit, uns gegenseitig auf dem Laufenden zu halten, was es Neues, z. B. zur Ausführung des ProstSchG in Sachsen gibt. Dabei hat sich die Landesregierung richtig schön Zeit gelassen und als vorletztes Bundesland seine Ausführungsbestimmungen verabschiedet. Noch langsamer ist nur noch Sachsen-Anhalt. Der Beschluss war hier in Sachsen Ende Juni endlich da, dann durfte noch auf die Verkündung gewartet werden, welche nun Ende Juli stattfindet. Das heißt, die Ausführungsbestimmungen gelten über ein Jahr nach Inkrafttreten des ProstSchG ab 26.07.2018. Allerdings fangen die neuen Mitarbeiter der Stadt, welche die Zwangs-Gesundheitsberatungen sowie die Anmeldungen durchführen sollen, erst ab September bei der Stadt Leipzig an – also dauert alles hier noch ein wenig länger. Tja, diesen Informationen hinterherzurennen, ist unter Anderem momentan eine meiner häufigsten Beschäftigungen. Es ist traurig, wie dieses Thema von der Landesregierung einfach ignoriert wird. Hoffentlich wird schneller reagiert, wenn das ProstSchG vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt wird.
Als nächstes steht dann der Hurenkongress Ende September in Berlin an. Dieser Kongress ist ausschließlich von Sexarbeiter*innen für Sexarbeiter*innen organisiert und gedacht, so dass es diesmal keine Podiumsdiskussion für ein öffentliches Publikum geben wird. Es wird Workshops geben und natürlich eine Party. Zu dieser können dann auch Non-Sesxworker kommen – aber nur in Begleitung einer Sexarbeiterin. Unterstützung für den Kongress ist immer gern gesehen, z. B. kann für Sexarbeitende, die sich kein eigenes Ticket leisten können, ein Sponsor-Ticket gekauft werden, welches dann an diese weitergegeben wird. Auf der Website gibt es dazu natürlich mehr Infos: https://hurenkongress.de/#preis